Avalanche-CEO Emin Gün Sirer hat in einem kürzlichen Beitrag auf X (ehemals Twitter) eine kontroverse Diskussion angestoßen, indem er vorschlug, 1 Million Bitcoins (BTC) im Wert von etwa 97 Milliarden Dollar einzufrieren. Diese Bitcoins, die in den frühen Tagen von Bitcoin abgebaut wurden, sind oft mit dem pseudonymen Schöpfer Satoshi Nakamoto verbunden. Sirer äußerte Bedenken, dass Quantencomputing die Sicherheit dieser Coins gefährden könnte, da sie noch auf einem älteren kryptografischen Standard basieren.
Wichtige Erkenntnisse
- Emin Gün Sirer schlägt vor, 1 Million Bitcoins einzufrieren, um die Sicherheit vor Quantencomputern zu gewährleisten.
- Quantencomputer könnten in der Lage sein, die Sicherheit von Bitcoin zu gefährden, insbesondere bei älteren Coins, die im Pay-to-Public-Key (P2PK) Format gespeichert sind.
- Die Diskussion über das Einfrieren dieser Coins hat sowohl Unterstützung als auch Kritik innerhalb der Bitcoin-Community ausgelöst.
Sirers Vorschlag kommt kurz nach der Vorstellung von Googles neuem Quantencomputing-Chip "Willow", der in der Lage ist, eine Standardberechnung in weniger als fünf Minuten durchzuführen, was für einen der schnellsten Supercomputer 10 Septillionen Jahre dauern würde. Obwohl Willow derzeit nicht in der Lage ist, die Verschlüsselung von Bitcoin zu brechen, stellt es einen wichtigen Schritt in Richtung praktisches Quantencomputing dar.
Sirer argumentiert, dass Quantencomputing "bestimmte Operationen, wie das Faktorisieren von Zahlen, erleichtern wird, während andere, wie das Umkehren von Einweg-Hash-Funktionen, weiterhin schwierig bleiben". Dennoch gibt es viele Unsicherheiten.
Sicherheitsbedenken
Die Sicherheit von Bitcoin beruht auf Hash-Algorithmen und elliptischer Kurvenkryptografie. Dies gilt jedoch nicht für die Coins aus der Satoshi-Ära. Sirer hebt hervor, dass diese frühen Bitcoins, die wahrscheinlich von Nakamoto abgebaut wurden, das P2PK-Format verwenden, das den öffentlichen Schlüssel offenlegt und somit potenziellen Angreifern mehr Informationen bietet.
Sirer bezeichnet diese Coins als "die Mutter aller kryptografischen Belohnungen" und betont das Risiko, das dieses ältere Format birgt, falls Quantencomputer leistungsfähiger werden. Er schlägt vor, dass die Bitcoin-Community in Erwägung ziehen sollte, Coins, die in P2PK-Adressen gespeichert sind, einzufrieren oder ein "Ablaufdatum" für deren Nutzbarkeit festzulegen.
Reaktionen der Community
Die Reaktionen auf Sirers Vorschlag sind gemischt. Befürworter sehen darin einen proaktiven Schritt zur Minderung der Risiken, die durch aufkommende Technologien entstehen. Kritiker hingegen betrachten es als Angriff auf die Prinzipien der Dezentralisierung und des Eigentums, die Bitcoin zugrunde liegen.
- Befürworter: Sehen das Einfrieren als notwendigen Schutz vor zukünftigen Bedrohungen.
- Kritiker: Befürchten, dass dies die Grundprinzipien von Bitcoin untergräbt und die Community spaltet.
Einige Nutzer äußern Bedenken, wie man diese Coins identifizieren und einfrieren könnte, ohne zusätzliche Kontroversen zu verursachen. Fragen wie "Wie definiert man klar ‚Satoshis Coin‘?" werden aufgeworfen, was die Komplexität des Vorschlags verdeutlicht.
Fazit
Obwohl die Risiken, die von Quantencomputing ausgehen, derzeit spekulativ sind, glauben Sirer und andere, dass die Krypto-Community sich auf mögliche Konsequenzen vorbereiten muss. "Realistische Angriffe auf Kryptowährungen sind noch weit entfernt", schrieb Sirer. "Für den Moment sollten wir beobachten, wie sich Quantencomputer in den nächsten Jahrzehnten entwickeln."
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