Bolivien hat einen bemerkenswerten Anstieg von 100% im Handel mit virtuellen Vermögenswerten verzeichnet, seit die Zentralbank im Juni ein 42-monatiges Verbot für Kryptowährungszahlungen aufgehoben hat. Diese Entscheidung hat es Finanzinstituten ermöglicht, Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten durchzuführen, was zu einem signifikanten Anstieg des Handelsvolumens geführt hat.
Wichtige Erkenntnisse
- 100% Anstieg: Der durchschnittliche monatliche Handel mit virtuellen Vermögenswerten stieg auf 15,6 Millionen USD zwischen Juli und September.
- Stabilecoin-Dominanz: Der Großteil der Transaktionen bestand aus Stablecoins.
- Zahl der Transaktionen: Die Anzahl der Kryptowährungstransaktionen stieg um 141% im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten.
- Regulatorische Änderungen: Sechs neue Finanzinstitute haben sich registriert, um virtuelle Vermögenswerte anzubieten.
Die bolivianische Zentralbank (Banco Central de Bolivia, BCB) berichtete, dass zwischen Juli und September insgesamt 48,6 Millionen USD in virtuellen Vermögenswerten gehandelt wurden, was mehr ist als das gesamte Handelsvolumen der vorherigen sechs Monate. Diese Entwicklung ist ein direktes Ergebnis der Aufhebung des Bitcoin-Verbots, das seit 2014 in Kraft war.
Edwin Rojas Ulo, der amtierende Präsident der BCB, erklärte in einer Pressekonferenz: „Die BCB ebnet den Weg für die Nutzung von Krypto-Assets in Bolivien. Unser Land macht große Schritte in Richtung einer wirtschaftlichen Zukunft mit einem größeren Einsatz von zugänglichen digitalen Instrumenten.“
Auswirkungen auf den Markt
- Erhöhung der Handelsaktivitäten: Die Aufhebung des Verbots hat zu einer Verdopplung der Handelsaktivitäten geführt.
- Internationale Integration: Rojas Ulo hofft, dass die Integration von Kryptowährungen bolivianischen Unternehmen helfen wird, besser am internationalen Handel teilzunehmen.
Die BCB hat auch virtuelle Vermögenswerte in ihr Programm zur wirtschaftlichen und finanziellen Bildung integriert und landesweit 33 Workshops durchgeführt, die mehr als 3.000 Menschen erreicht haben. Diese Bildungsinitiativen sollen das Verständnis und die Nutzung von Kryptowährungen in der Bevölkerung fördern.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Laut Daten der Weltbank betrug die Verbraucherpreisinflation in Bolivien im Jahr 2023 2,58%, was es zu einer der niedrigsten Inflationsraten in Lateinamerika macht. Der bolivianische Boliviano hat in den letzten fünf Jahren nur marginal 2,4% an Kaufkraft gegenüber dem US-Dollar verloren.
Die Aufhebung des Bitcoin-Verbots könnte nicht nur den Handel mit virtuellen Vermögenswerten ankurbeln, sondern auch das wirtschaftliche Wachstum des Landes fördern, indem sie den Zugang zu internationalen Märkten erleichtert und die finanzielle Inklusion verbessert.
Insgesamt zeigt die Entwicklung in Bolivien, wie regulatorische Veränderungen den Markt für digitale Vermögenswerte erheblich beeinflussen können und welche Chancen sich daraus für die Wirtschaft ergeben.
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